10 Jahre Textair – wie alles begann: Teil 1

Ich mach mein eigenes Ding. Einfach so. Ohne Businessplan. Wie ich die Anfänge meiner Selbständigkeit erlebt habe und warum aus einem Jobinserat eine Date-Anfrage wurde, erzähle ich euch in Teil 1 unserer Serie zum 10-Jahre-Jubiläum von Textair.

So, Schluss jetzt. Ich ziehe mein eigenes Ding durch. Zehn Jahre ist es her, seit ich diesen Entscheid getroffen habe. Was das genau bedeutete? Ich wusste es nicht. Hauptsache frei sein. Machen, was ich möchte. Darum gings.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich echt genug. Fünf Tage die Woche nach Zürich zu pendeln, um irgendwelchen Promis nachzujagen, darauf hatte ich einfach keine Lust mehr. Sechs Monate ging es gut mit um fünf Uhr aufstehen, den ganzen Tag Vollgas geben und sich dann auf dem Heimweg fragen, welche Geschichten man eigentlich geschrieben hat. Klar, was ich bei der Zeitung lernte und mir bis heute grossen Vorteil bringt: schnell abdrücken. Und zwar so, dass es am Schluss verhebt. Aber ich wollte wieder Werbung machen. Da komme ich her. Doch wer Journalist und Texter sein möchte, muss halt den Schritt in die Selbständigkeit wagen, war mein relativ simples Fazit damals.

Wer Freelancer sein will, braucht Jobs

Die drei Monate Kündigungsfrist bei der Zeitung gingen locker über die Showbühne. Schliesslich fühlte ich mich befreit. Aber was kommt danach? Das Konto war gefüllt. Wenigstens für meine Verhältnisse. Jeden Rappen hatte ich gespart. Doch wer Freelancer sein will, braucht Jobs. Für den nötigen Startschuss sorgte ausgerechnet mein ehemaliger Arbeitgeber. Übernimm doch einfach ein paar Dienste, hiess es bei Ringier. OK, wieso nicht. Plus durfte ich die Musikseite im damaligen «Blick am Abend» übernehmen. Bedeutete: Mit Leona Lewis über Weihnachten plaudern, mit den Jungs von Fettes Brot blödeln oder sich von Bonnie Tyler «Darling» nennen lassen. Schön!

Leona Lewis und ich beim Interview im Dolder Grand in Zürich.
Nach dem Interview herumblödeln mit Fettes Brot.

Und was gabs sonst noch? Ein Freund vermittelte mir den Job als freier Autor beim Magazin 50plus von Kurt Aeschbacher. Bin zwar erst 31, dachte ich. Aber ok. Kleine Randbemerkung: Wir arbeiten bis heute zusammen. Ein regelmässiges Einkommen war trotzdem nötig. Was macht man da? Einen Schritt zurück, um mehrere vorwärtszukommen. Also nichts wie los ins Gastgewerbe. Wie früher als Student. Kommentare von Ex-Kommiliton:innen, wie: «Was machsch denn du do an dr Bar?» muss man aushalten können. Konnte ich. Immer.

Texter, ledig, sucht

Und irgendwann hatte ich keine Zeit mehr für die Buvette. Das war im Jahr 2015. Erstes Etappenziel erreicht. Freelancer hier, Freelancer da. So gings weiter. Aber das hatte ich mir unter Ich-ziehe-mein-eigenes-Ding-durch nicht vorgestellt. Eigene Kundschaft musste her. Mit einem Inserat auf dem Unimarkt mit dem Titel «Texter, ledig, sucht» hats geklappt. Seit 2015 arbeite ich bzw. wir mit der Heinz Martin AG zusammen und betreuen die Kommunikation des HEMAG-CADs. Übrigens: Eine Dame hat das mit «Texter, ledig, sucht» so verstanden wie man es halt verstehen kann. Anfängerfehler, sag ich da nur. Man lernt dazu.

Was ich genau dazu gelernt habe und wie es zu Textair kam, verrate ich in Teil 2: «Texte mit Puste».

Euer Benedikt

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