Die amerikanische Kidfluencerin Halston Blake Fisher hatte im März 2019 mehr als 115.000 Followers auf Instagram. Leider wusste sie nichts davon. Halston war noch gar nicht auf der Welt. Aber was sind überhaupt Kidfluencer? Wir klären auf.
Das Geschäft der Kids läuft, die Videos werden teilweise millionenfach angeklickt. YouTube ist bei Kindern mittlerweile beliebter als Fernsehen und die meisten Kidfluencer:innen haben praktischerweise auch gleich einen eigenen Webstore in dem die Kundschaft die gewünschte Ware bestellen kann. Im Tausch gegen ihre Privatsphäre verdienen die Kinder ein Vermögen. Die Debatte, ob das nicht Kinderarbeit ist, lässt da nicht lange auf sich warten.
Familienunternehmen in den sozialen Medien
Baby Halston wurde in eine Influencer-Familie hineingeboren. Auch ihre Zwillingsschwestern und ihre Eltern haben Instagram-Accounts mit teilweise über 2,6 Millionen Followern. Mit Videos zu Spielzeug, Autokindersitzen, Fast Food oder Schminke tragen die Kidfluencer den grössten Teil zum Familieneinkommen bei. Davon leben auch die Eltern von Ryan Kaji. Der 13-Jährige verdiente als erfolgreichster Kidfluencer 2020 knapp 30 Millionen US-Dollar.
Risiken im Internet
Der Umgang mit sozialen Medien ist für Minderjährige nicht ohne Risiko, das ist nach jahrelanger Aufklärung der Jugendschutzbehörden allgemein bekannt. Dass aber nicht nur konsumierende Kinder und Jugendliche betroffen sind, sondern auch die jungen Content Creator, ist relativ neu. Neben einem fragwürdigen Selbstbild wird möglicherweise auch das fragile Selbstvertrauen der jungen Menschen nach negativen Kritiken oder Shitstorms nachhaltig geschädigt. Dazu lastet nicht nur der Druck ein Vorbild sein zu müssen auf ihnen. Auch die Aufgabe, das Haupteinkommen der Familie zu generieren, kann erschlagend sein.
Tschüss Privatsphäre
Rechtlich gesehen ist die Nutzung der Accounts bei Instagram und YouTube erst ab 13 Jahren erlaubt, die Betreiber dieser Kanäle sind somit immer die Erziehungsberechtigten. Sie verhandeln die Werbeverträge, planen die Drehs und verwalten das Geld. Ein nicht unwesentliches Detail. Mit einem finanziellen Interesse an den Beiträgen ist das Missbrauchspotenzial hoch. Gedreht wird auch, wenn die Kidfluencer eigentlich keine Lust haben und lieber mit Freunden spielen würden. Und ob die Kinder jeden Aspekt ihres Lebens für immer und ewig im Internet wissen möchten, vom Wutanfall bis zum Töpfchentraining, scheint zweifelhaft. Wenn Videos von Kindern im Schwimmbad öfters angeklickt werden als von Kindern im Restaurant, sind sexualisierte Kommentare von Pädophilen oder anderen gruseligen Figuren zudem nie weit.
Schutz für die Kidfluencer
Bisher ist die französische Regierung die einzige, die konkrete Massnahmen zur Regulierung der Arbeit von Kidfluencer ergriffen hat. Im französischem Recht dürfen Kinder bis 16 Jahre nur eine begrenzte Zeitspanne arbeiten und ihr Einkommen wird auf einem Konto für sie gesichert bis sie 16 Jahre alt sind. Bei uns bleibt nur die Aufklärung über die schädlichen Folgen für die betroffenen Kinder. Ansonsten heisst es nur noch work hard und nicht mehr play hard für die Kleinen.
Webtexte. Einfach direkt.
Wer nicht mit Kidfluencern werben möchte, findet rasch alternativen. Beispiel gefällig? Wer die passenden Worte parat hält, überzeugt. Ein smartes Wortspiel, eine treffende Headline und schon hast du die Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe. Klingt spannend? Dann melde dich bei uns.
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