Was tun, wenn man keine Zeit für den Papitag hat und niemanden findet zum Hüten? Mach doch Home-Office, lautet da schnell die Antwort. So einfach ist es aber nicht.

«Papi? Papi? Papi?» Aargh! Was ist denn los?, antworte ich auf das Nörgeln meiner Vierjährigen. «Kann ich auch mit dir arbeiten?» Genau: Vergangenen Donnerstag hab ich es mit Home-Office probiert. Und was kam raus? Nein, meine Kleine hat nicht brav in ihrem Zimmer gespielt, sondern wollte unbedingt auch beim Arbeiten dabei sein.
Home Office Bene
Was tun? Tönt jetzt vielleicht blöd, aber: einfach auch mitmachen lassen. Also nicht direkt. An meinen Compi lass ich sie nicht. Sonst kommen am Schluss durch das Herumgetippe irgendwelche Fehlermeldungen auf den Bildschirm und die halbe Arbeit ist weg. Ich nehme Farbstifte und Block hervor, lege sie auf den Tisch und setze den kleinen Plaggeist neben mich auf einen Stuhl. «Aber schieb mich ganz nah zu dir, gäll Papi?» Alles klar.
 
Schluss mit paradiesischer Ruhe 
Für die Arbeit zuhause nehme ich mir etwas einfachere Schreibarbeit vor. Ich redigiere ein paar Freizeitangebote für die SBB. Da brauchts nicht so viel Konzentration. Aber als ich den ersten Satz des Angebots Wanderparadies Hoher Kasten bearbeiten möchte, ist es schon wieder vorbei mit der paradiesischen Ruhe, die ich mir erhoffte. «Lueg emol, was ich gmolt ha!» Ja, schön hast du das gemacht. Und weitergehts.

 

Eine ganze Viertelstunde ist tatsächlich Ruhe. Die Kleine hat inzwischen ihren Platz verlassen. Und dann machts: Tüüüt, tüüterütüüt. Oje, sie hat mein Melodica entdeckt. Als Musiker hat man halt ein paar lustige Instrumente rumstehen. Da muss man mit sowas rechnen. Also Augen zu und durch, wie man so schön sagt, und sich freuen, dass die eigene Tochter Interesse an Musik hat. Wies getönt hat: unten im Video.

Zum Glück hat die kleine Musikantin kein grosses Durchhaltevermögen und das Getröte ist schnell vorbei. «Papi? Papi? Papi?» Was?! «Spielst du mit mir?» Nein, jetzt kochen wir und dann gehe ich ins Büro. Mami kommt am Mittag nach Hause.
 
Aber das mit dem Home-Office muss doch irgendwie gehen, gopf! Jetzt hol ich mir schnell online ein paar Tipps. Schwarmwissen ist angesagt. Moment…

Also: Eine Liste habe ich vergebens gesucht. Dafür gibt es tonnenweise Erfahrungsberichte. Dann mach ich doch mal den Anfang:

So gelingt Home-Office mit einem Kind:

  1. Lass dein Kind mitmachen. Hast du einen alten Compi? Stell ihn an und schon kann der kleine Plaggeist mitarbeiten und fühlt sich ganz wichtig dabei.
  2. Kreative Beschäftigung: Hol Farbstife hervor. Oder noch besser: Lass dein Kind basteln, dann ist es noch länger dran.
  3. In eine andere Welt versinken: Versuch es mit Büchlein und Hörspiel zu verführen. Dann hast du bestimmt eine Stunde deine Ruhe.
  4. Und falls wirklich nichts mehr geht und du nur eine halbe Stunde arbeiten musst: Drück dem Kind halt das iPad in die Hand und lass es auf Netflix ein paar Filmchen schauen.
 
Kommt dir das Ganze bekannt vor? Dann verrat mir deine Tipps. Im Kommentarfeld hat es massig Platz.

3 Antworten

  1. Hier reicht noch einen kleinen Papierblock oder ein paar Stifte und etwas zum „verwurstle“ dazu ein Büchlein und eine PC Maus im Tripp Trapp. Dazu die Geduld alles mehrmals aufzuheben….10 Monate alt

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