Diversity Washing – hängt schon mal die Regenbogenfahne ans Fenster
- Sophie
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Im «Pride Month» Juni leuchten jeweils viele Städte regenbogenfarbig. Politisch engagierte Menschen kämpfen dann für mehr Toleranz und Firmen für ihr Diversity-Image.
Für viele Unternehmen ist der «Pride Month» der Moment im Jahr, sich für die queere Community auszusprechen und ihren Support anbiedernd darzustellen. Dabei geht es jedoch meist nur um Marketing. Hinter den Kulissen geschieht meistens nichts oder weiterhin Deklassierung.
Personen in Entscheidungspositionen
Nicht nur weisse Männer sollen Entscheidungsträger sein, auch Frauen, BIPoc, Menschen mit Beeinträchtigungen oder Alleinerziehende müssen wichtige Positionen besetzen, sie alle bringen verschiedenste Erfahrungen und Ideen in ein Unternehmen, das ist die Idee von Diversity.
Diversity Washing fürs Image
Firmen buhlen also mit Diversity-Botschaften um Talente, für welche eine gelebte Vielfalt zunehmend zu einem wichtigen Faktor bei der Stellensuche geworden ist. Die Unternehmen hissen im «Pride Month» für ein paar Wochen die Regenbogenflagge, ändern ihr Logo oder werben in Imagefilmen mit Menschen verschiedener Hautfarben. Gleichzeitig befördern sie aber keine BIPoC, stellen Frauen zwischen 30 und 40 Jahren schon gar nicht ein, haben keine rollstuhlgängigen Büros oder berichten auf der Website von gelebter Diversity – obwohl sich der Vorstand aus alten weissen Männern zusammensetzt. Manchmal werden Stellen sogar divers besetzt, jedoch ohne wirkliche Funktion, ausser dem Aufbau von Vertrauen in den jeweiligen Gemeinschaften. Die Firmen betreiben letztendlich nur Diversity Washing.
Peinliche Marketing-Aktionen
Ist die Regenbogenflagge ein reines Marketingtool wird es für die Firmen jedoch schnell peinlich. So hat BMW vor einigen Jahren die Firmenprofile in den sozialen Netzwerken mit Regenbogenfarben unterlegt, allerdings nur in Ländern, in denen das auch unproblematisch ist. In Russland oder Saudi-Arabien blieben die Profile unverändert. Man will ja sein Image nicht kaputt machen.
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sagte dazu: «Diversity is a fact, inclusion is a choice.»
Mitmeinen reicht nicht
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