Rekrutierungstrends 2024, digitaler Fussabdruck und KI bei der Stellensuche

Wenn die KI den CV beurteilt oder: Diese Bewerbungstrends solltest du 2024 kennen

Wenn wir eine Bewerbung schreiben, gehen wir davon aus, dass ein Mensch diese lesen wird. Viele Firmen nutzen heute für die Vorselektion allerdings Künstliche Intelligenz. Was das für dich als Bewerber:in bedeutet und wie du selbst KI für deine Stellensuche einsetzen kannst, erfährst du hier.

Die Rekrutierung hat sich in den letzten Jahren in der Schweiz deutlich verändert. So ist es nichts Aussergewöhnliches mehr, dass Recruiter ein Bewerbungsvideo anstatt eines klassischen Schreibens verlangen. Neue Bewerbungstrends bieten Bewerber:innen vielfältige Möglichkeiten, um sich selbst auf kreative und individuelle Art und Weise zu präsentieren. Gleichzeitig bringen sie aber auch völlig neue Herausforderungen mit sich.

Digital anstatt in Papierform: Das ist schon lange selbstverständlich – jetzt heisst das Stichwort «Künstliche Intelligenz». In vielen Bereichen haben KI-Tools bereits erfolgreich Einzug gehalten, indem sie uns die Arbeit erleichtern und Prozesse beschleunigen. Genau dies ist auch bei der Rekrutierung der Fall. Doch es gibt noch ein paar weitere Punkte, die du beachten solltest, wenn du jetzt in der Schweiz nach einem neuen Job suchst. Hier sind unsere fünf Tipps für deine Stellensuche im 2024:

1. Weil die KI deinen Lebenslauf liest: Setze Keywords ein

Heute sind Unternehmen in der Lage, dank KI-Lösungen passende Bewerber:innen schnell auszuwählen und dadurch – gerade bei einer grossen Anzahl von Bewerbungen – den administrativen Aufwand zu reduzieren. So lassen sich dank automatisiertem Einstellungsprozess bei der Rekrutierung Kosten sparen.

Beim sogenannten CV-Parsing werden dein Lebenslauf und deine Bewerbungsunterlagen analysiert und relevante Informationen filtriert. Das bedeutet für dich konkret: Mache deinen CV für KI lesbar! Und so geht’s:

  • Klarheit bieten: Schreibe einfach strukturiert mit eindeutigen Überschriften.
  • Keywords im CV integrieren: Dem guten Stil zuliebe findest du in deinen Texten immer wieder Synonyme. Doch wenn in der Stellenanzeige Erfahrung in «Projektleitung» gefordert wird, solltest du genau dieses Schlagwort in deinem CV erwähnen. Damit erhöhst du die Chance, dass dich die KI als passend einstuft.
  • Keywords im Bewerbungsschreiben integrieren: Auch hier lohnt es sich, die Stellenanzeige wörtlich zu zitieren. Natürlich solltest du darauf achten, dass du es mit den Schlagwörtern nicht übertreibst. Gerade das Motivationsschreiben sollte individuell formuliert und gut lesbar sein.

Die KI sortiert aber nicht nur nach Keywords aus, sondern auch nach Abschlüssen, Lücken, Alter und Geschlecht. Dies kann durchaus zu Diskriminierung führen. Deshalb lässt du die folgenden Angaben lieber weg – sie gehören heute nicht mehr in den CV:

  • Geschlecht, Familienstand
  • Nationalität und Religion
  • Anzahl Kinder
  • Infos über deinen Gesundheitszustand

2. Nutze KI-Tools (die andere Seite tuts auch) – aber richtig!

Wenn sie es tun – tu du es auch! KI-Tools können wertvolle Unterstützung bieten, wenn man sie korrekt einsetzt. Mit DeepL Write kannst du zum Beispiel Texte korrigieren lassen. Zudem bietet der Schreibassistent Verbesserungsvorschläge und lässt sich zur Suche von Synonymen einsetzen. Vorsicht ist bei Textgeneratoren wie ChatGPT geboten – diese Texte solltest du unbedingt überarbeiten und mit deiner persönlichen Note versehen, da Standardformulierungen schnell auffallen.

3. Keep it real: Achte auf deinen digitalen Fussabdruck

Da viele Bewerber:innen KI-Schreibassistenten beim Verfassen ihrer Anschreiben benutzen, sind die Personalverantwortlichen inzwischen kritischer geworden. Entsprechend achten sie vermehrt darauf, ob das Schreiben so klingt, als sei es von Künstlicher Intelligenz verfasst worden oder nicht. Dies aus der Sorge, dass ein KI-generiertes Anschreiben die Person gar nicht richtig widerspiegle. Viele empfinden es zudem als unehrlich, wenn man das Anschreiben mit fremder Hilfe optimieren lässt. Um sich ein Bild von der Person zu verschaffen und die Authentizität der Bewerbung zu beurteilen, prüfen Personalverantwortliche bisweilen auch die sogenannte E-Reputation von Bewerbenden, also den digitalen Fussabdruck im Netz. Sie schauen dann, ob das, was man im Internet über eine Person liest (auf Social Media usw.), zu den Bewerbungsunterlagen passt. Deshalb solltest du immer darauf achten, dass du ein stimmiges Bild vermittelst.

4. Trau dich: Bewerbungsvideo, Online-Interview und Co.

Neue Bewerbungskanäle bieten dir die Möglichkeit, dich von Mitbewerbenden abzuheben. Je flexibler und vielseitiger die neuen Kanäle, umso unkonventioneller die Möglichkeiten. Damit du trotzdem Fettnäpfchen umgehen kannst, solltest du beim Einsetzen von neuen Bewerbungskanälen wie zum Beispiel beim Bewerbungsvideo ein paar Dinge beachten. Ansonsten raten wir dir: Spring auf den Trend auf und sei kreativ! So zeigst du Persönlichkeit.

5. Bleib seriös: Diese Anforderungen gelten immer noch

Trotz kreativer Freiräume und KI-Unterstützung muss deine Bewerbung nach wie vor überzeugend, authentisch und professionell sein. Denn: Falls deine Bewerbung in die Vorselektion gelangt, kannst du davon ausgehen, dass ein Mensch sie lesen wird. Besonders wichtig ist für viele auch heute noch das Motivationsschreiben. Immerhin legen rund drei Viertel der Schweizer Unternehmen immer noch grossen Wert darauf. Und schliesslich gilt immer noch: der persönliche Eindruck hat für die finale Entscheidung das grösste Gewicht. Bleibe dir selbst treu, sei ehrlich und verspreche nichts, das du nicht halten kannst.

 

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