Mein Arbeitsweg nach Los Angeles dauerte zwölf Stunden. Was mich in der Stadt der Engel erwartete, war eine Freiheit wie sie es nur im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gibt.

 

Aber im Ernst: Fern vom hektischen Alltag mit familiären Verpflichtungen kann ich mir hier in LA die Zeit frei einteilen. Trotzdem schleicht sich bereits am zweiten Tag ein fixes Timing ein. So anstrengend, wie das nun tönt, ist es natürlich nicht. Im Gegenteil. Zuerst ist jeweils ein ausgiebiger Morgenspaziergang angesagt. Um acht Uhr geht es los in Richtung Hollywood Hills oder einfach die Strasse hinunter. Die sind ja weiss Gott genug lang, um stundenlang in eine Richtung zu laufen. Inmitten von Häusern, Palmen und Werbetafeln finde ich Inspiration. Für den aktuellen Job, der auf dem Schreibtisch auf mich wartet oder vielleicht sogar für eine neue Geschäftsidee.

 Zuerst das Vergnügen, dann die Arbeit

Es heisst ja immer: Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen. Ich sage: Wenn du die Zeit dazu hast, machs umgekehrt. So ein Spaziergang motiviert dich, mit neuem Elan an die Arbeit zu gehen. Aber bevor ich mich tatsächlich mit dem Laptop aufs Sofa setze – ja, auch das mache ich hier so – stärke ich mich mit einem feinen Brunch. Rührei mit Pancakes und Toast. Oder ein Müsli mit frischen Früchten. Wer schon mal in Kalifornien war, weiss: Entgegen der Meinung vieler Europäer hast du hier erst recht die Wahl zwischen gesund-organic und fettig-süss.

 Mjamm, mjamm im Rae’s Restaurant in Santa Monica.
Mjamm, mjamm im Rae’s Restaurant in Santa Monica.

Nach ein paar Stunden Arbeit zieht es mich an die Abendsonne. Mit der Restwärme des Tages tanke ich Energie für den Rest des Tages. Danach ist Nachtleben angesagt. Aufs Besäufnis im Club verzichte ich. Lieber geniesse ich ein gutes Znacht in einem 50s-Diner und ein Openmic in einer Bar. Und dann ab nach Hause für die obligate Malsession. Um 1 Uhr in der Früh ist Schluss. Zähneputzen und ab ins Bett: Mails checken. Schliesslich hat in der Schweiz der nächste Tag schon lange angefangen.

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